Kutteln, Flecke oder Kaldaunen (in Baden Sulz, im Saarland Flauzen, in Sachsen auch Piepen genannt) sind die küchensprachlichen Bezeichnungen für den gewöhnlich in Streifen geschnittenen Pansen von Wiederkäuern. Sie gehören zu den Innereien.
Kutteln werden in vielen Ländern gegessen, im deutschen Sprachraum überwiegend in Süddeutschland, Sachsen, Österreich und in der Schweiz. In Italien, Frankreich und Spanien sind sie nach wie vor ein fester Bestandteil der kulinarischen Kultur. Sie werden zu Ragouts, Eintöpfen und Suppen verarbeitet oder gebraten als Hauptgericht gegessen.
Das mittelhochdeutsche Wort kutel in der Bedeutung "Eingeweide von Tieren" ist seit dem 13. Jahrhundert bezeugt, die weitere Herkunft ist jedoch unklar. Die Bezeichnung "Kaldaunen" hat ihren Ursprung im vulgärlateinischen calduna ("noch warme Eingeweide"), woraus über mittelhoch- und mittelniederdeutsch kaldune im Deutschen die Kaldaunen wurden. Als Kaldaunen bezeichnete man ursprünglich sämtliche essbaren Innereien von Schlachttieren, also nicht nur die eigentlichen Kutteln. Früher wurden arme Studenten, die von Wohltätigkeitsorganisationen kostenlose, aus billigen Zutaten hergestellte Mahlzeiten erhielten, abfällig als Kaldaunenschlucker bezeichnet.